Seit 20 Jahren versorgt der VinziMarkt in Graz armutsbetroffene Menschen mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln. Diesen Freitag laden die VinziWerke zur gemeinsamen Jubiläumsfeier ein.
Am 1. April 2004 eröffnete Pfarrer Wolfgang Pucher in Graz den ersten VinziMarkt in der Rochelgasse 15. Ursprünglich nur als Überbrückungshilfe gedacht, da es zu diesem Zeitpunkt keine vergleichbaren Einrichtungen in Graz gab, adressierte der VinziMarkt zwei wichtige Probleme: die Not vieler Menschen, die sich aufgrund ihres geringen Einkommens keine Lebensmittel in regulären Supermärkten leisten konnten, und die große Menge an noch genießbaren, aber wegen eines überschrittenen Haltbarkeitsdatums entsorgten Lebensmitteln. Rasch zeigte sich, welche klare Notwendigkeit für eine solche Einrichtung bestand. Die steigende Anzahl an Kund*innen und die Menge an brauchbaren Lebensmitteln, die weitergegeben werden konnten, führten dazu, dass der VinziMarkt zu einem festen Bestandteil der Grazer Soziallandschaft wurde und heute aus dieser nicht mehr wegzudenken ist.
Angesichts der zunehmenden Nachfrage zog der VinziMarkt 2015 in ein größeres, zuvor leerstehendes Lokal in die Karl-Morre-Straße 9 um. Dort werden täglich in nur vier Stunden bis zu 200 Kund*innen bedient. Seit Eröffnung im Jahr 2004 wurden im Grazer VinziMarkt über 843.300 Einkäufe getätigt. Um alle Kund*innen angemessen versorgen zu können, werden täglich bis zu drei Tonnen Lebensmitteln gerettet. Dadurch konnten in den vergangenen 20 Jahren rund 730 Tonnen Fleisch vor dem Abfall bewahrt werden. Das Herzstück des VinziMarkt bildet das ehrenamtliche Engagement: Im letzten Jahr haben 21 freiwillige Mitarbeiter*innen insgesamt 41.200 ehrenamtliche Stunden geleistet. Inspiriert vom Grazer Vorbild wurden österreichweit neun weitere VinziMärkte eröffnet, drei davon werden von den VinziWerken selbst betrieben, alle anderen sind selbständig organisiert.
Der VinziMarkt engagiert sich für Nachhaltigkeit und die Unterstützung von Menschen in finanziellen Notlagen. Sämtliche Waren werden ausschließlich aus Spenden bezogen und zu einem Preis von maximal 30 Prozent des ursprünglichen Wertes verkauft. „Unser Ziel ist es, der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken und unseren Kund*innen ein würdevolles Einkaufserlebnis zu bieten. Bei uns ist jede*r herzlich willkommen. Wir versorgen unsere Kund*innen mit günstigen und qualitativ hochwertigen Lebensmitteln und noch vielem mehr, damit sie sich am Ende des Monats keine Gedanken darüber machen müssen, wie sie ihre Grundbedürfnisse decken können“, erklärt Sigrid Wimmer, Leiterin des VinziMarkt.
Am Freitag, dem 5. April, lud der VinziMarkt zur Feier seines 20. Jubiläums. Unter den Gästen Nationalrats-Abg. Josef Smolle (iV. LH Christopher Drexler), Bürgermeisterin Elke Kahr, Gemeinderat Tristan Ammerer (iV. Vize-Bgm.in Judith Schwentner), Soziallandesrätin Doris Kampus, Landtagsklubobfrau Sandra Krautwaschl, Stadtrat Kurt Hohensinner, Vizedirektor Caritas Steiermark Erich Hohl, „Saubermacher“ Hans Roth, VOGL+Co Geschäftsführer Oliver Wieser, „Eiskönig“ Charly Temmel, sowie zahlreiche Vertreter*innen von Unternehmen, die den VinziMarkt seit vielen Jahren unterstützen, Kund*innen und haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter*innen.
Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung startete einen Videowettbewerb zum Ressortschwerpunkt „Hinschauen statt Wegschauen – Gemeinsam gegen Gewalt und Aggression“. Damit sollen die Themen Mobbing- und Gewaltprävention sowie die Förderung eines positiven Schulklimas an österreichischen Schulen stärker in den Fokus genommen werden. Durch Gesetze und Erlässe ist in Österreich klar geregelt, was Gewalt ist. Auch wenn nicht jede Gewalttat strafrechtlich verfolgt wird, verordnet der Staat die eindeutige Ablehnung von Gewalt.
Die Schüler:innen der zweiten und dritten Fachschule der HTL Zeltweg nahmen beim Wettbewerb teil und drehten ein Kurzvideo. Inhaltlich beschäftigten sie sich mit dem Thema Gewaltprävention – diese als Anliegen der Schule zu definieren ist ein Zeichen für einen verantwortungsvollen Umgang einer Schulgemeinschaft mit Problemen in der Gesellschaft.
Im Kurzvideo thematisieren die Schüler:innen die gewaltfreie Kommunikation – eine Kommunikationsmethode von Marshall Rosenberg. Ziel der gewaltfreien Kommunikation ist es, in einen förderlichen und offenen Dialog mit dem Gesprächspartner einzutreten. Als Metapher für die schwierige Kommunikation und förderliche Kommunikation beschreibt er zwei Tiere, den Wolf und die Giraffe.
Die Wolfswelt: kritisiert, weiß was mit dem anderen nicht stimmt, bewertet, fühlt sich im Recht und sucht sofort nach einem Schuldigen.
Die Giraffenwelt: achtet auf ihre Gefühle und auf die Gefühle der anderen, respektiert die Bedürfnisse aller, trennt Beobachtung und Bewertung, bittet oder wünscht, statt zu fordern.
Ziel ist: Öfter die Giraffensprache verwenden und weniger die Wolfsprache!